Hawai'i
Honolulu, Strandbikini
1.11.24
Caro
Seit ich zum ersten Mal Itsy Bitsy Teeniweenie, Honolulu Strandbikini gebrummelt hab, hab ich mir vorgestellt diesen legendärden Ort Honolulu zu besuchen. Und jetzt sind wir einfach hier! Wie verrückt ist das denn.
Auf unserem Weg zum Workaway auf der Big Island von Hawai'i mussten wir über den Internationalen Flughafen von Honolulu auf O'ahu anreisen. Und hier haben wir ein paar Tage am berühmten Strand von Honolulu- Waikiki - verbracht. Natürlich auch im Strandbikini.
Wetter ist hier großartig, immer frische Seebrise, superleckeres Essen und Aloha überall.
Die Bilder sehen dementprechend ziemlich posig aus.
Meine Gitarre, die Königin der Instrumente
4.11.24
Julian:
- Ich habe ja auf die Reise eine kleine, "halbe" Kindergitarre mitgenommen, weil das Reisen mit der viel einfacher und unkomplizierter ist. Bisher musste ich mich damit bisweilen ein wenig schämen, aber hier auf Hawai'i ist meine Gitarre im Gegensatz zu all den Ukulelen ein richtiges Monster!
Aber das ist eigentlich gar nicht, worüber ich heute schreiben will. Ich will über unsere ersten Tage auf der "Big Island", der südlichsten und größten der Inseln, berichten.
Das erste, woran wir uns gewöhnen mussten, war der Wetterumschwung: seit wir vor einigen Wochen in die USA gekommen sind, haben wir nicht einen Tropfen Regen abbekommen. Tja, und seit drei Tagen ist er unser treuester und ständiger Begleiter. Hier auf Hawaiʻi ist gerade Regenzeit, was aber in diesem Fall bedeutet, dass es 90% der Zeit regnet, mal weniger, mal Platzregen. Ich habe schon das Gefühl dass mir Schwimmhäute zwischen den Zehen wachsen!
Die wenigen Sonnenstunden, die uns vergönnt waren, hat Caro gleich genutzt um schöne Naturfotos zu machen:
Als wir dann aber unsere Unterkunft gezeigt bekommen haben, gab's einen kleinen Dämpfer: die Gäste vor uns - gefühlt ALLE Gäste vor uns - haben das mit dem Putzen nicht allzu ernst genommen. Zentimeterdicke Fettschichten in Ofen und Mikrowelle, Schimmel im Kühlschrank und eine Kakerlakenparty im Wasserkocher. Da war erstmal Großreinemachen angesagt! Nach einem Nachmittag Bohnern und Schrubben war aber wieder alles gut.

Epischster Geburtstag aller Zeiten!
7.11.24
Julian :
- Die offizielle Version: ich war an meinem Geburtstag Surfen auf Hawaiʻi. Klingt ganz schön instagrammig, oder? Hier kommt die inoffizielle Version:
Nachdem ich den Vormittag meines Geburtstages mit Rasenmähen verbracht habe, gabs am Nachmittag Kuchen, den Caro für mich gemacht hatte. Leider gibt es hier keine backfeste Puddingcreme zu kaufen, weshalb die Füllung des Kuchens etwas flüssig wurde. Geschmeckt hat er aber trotzdem. Danach sind wir zu viert (wir haben mittlerweile Zuwachs von einer Engländerin bekommen) mit zwei Surfbrettern bewaffnet an den Strand gefahren. Ich habe mir gleich mal eins davon um den Fuß geschnallt und bin selbstbewusst ins Wasser gestapft. Von meinem letzten Surfkurs auf Sri Lanka wusste ich noch, dass ich schrecklich unbegabt bin, aber mei, Übung macht den Meister. Dachte ich jedenfalls.
Problem Nummer eins: ich bin gar nicht erst weit genug aufs Meer hinaus gekommen, weil die doch ansehnlich hohen Wellen mich immer wieder an den Strand zurückgespült haben. Man soll ja eigentlich bäuchlings auf dem Brett hinauspaddeln, aber ich bin bei jeder kleinsten Welle sofort runtergefallen. Irgendwann hab ich mich nur noch krampfhaft wie eine wasserscheue Katze am Brett festgekrallt, sehr zur Belustigung meiner drei Begleiter, die sich die Klamaukshow von draußen angeschaut haben. Als ich irgendwann keine Lust mehr hatte an einem umgekippten Surfbrett unter Wasser zu hängen, hab ich mich einfach wie ein Schiffsbrüchiger an das Brett gehängt und bin so gut es ging nach draußen gestrampelt.
Eine halbe Stunde später, ich bin immerhin in der Nähe der anderen Surfer. Man macht mich darauf aufmerksam, dass ich in der "impact zone" bin und doch bitte weiter nach links paddeln soll. Nach zwei vergeblichen Minuten des Paddelns kam ein vierzehnjähriger Bub und meinte väterlich: "Warte, ich schieb dich schnell an". Also habe ich mich mit schweren Armen und gekränktem Stolz auf die Seite schieben lassen. Dort angekommen, habe ich ein paar Mal versucht zumindest den Anschein zu erwecken als würde ich surfen - bis ein anderer vierzehnjähriger ankam und mir seinerseits anbot mir Starthilfe zu geben. Er schubst mich an, ich paddle wie wild, ich falle vom Board und werde wie ein Stück Treibholz an den Strand gespült bzw von meinem Brett an der Leine an Land gezogen. Fazit: Surfen ist nicht mein Sport.
Aber Caro hat ein paar schöne Fotos gemacht wenigstens - für diejenigen, die die inoffizielle Version übersprungen haben und noch glauben dass ich surfen kann :
- Die letzten beiden Tage war vormittags wieder Arbeit angesagt. Gestern: Unkraut mit einem Flammenwerfer vernichten. Die Damen haben sich ein wenig geärgert, dass unser Gastgeber diesen Job wie selbstverständlich einem der Männer aufgetragen hat, aber ich glaube auch, dass ich dabei wesentlich mehr Spaß hatte als z. B. die Caro 😁

Im Land von Aquaman und der Monster-Monstera
12.11.24
Caro
Ich bin mal wieder an der Reihe ein bisschen was über Kultur und Lebensstil hier zu berichten. Und mittlerweile haben wir auch schon einiges von der Big Island gesehen. Die Vormittage verbringen wir größtenteils damit, mit schweren Gerät und Macheten in der Vegetation herumzuhacken und sich das Grundstück vom wild wachsenden Urwald zurückzuerobern. An den Nachmittagen genießen wir den Urwald und die wilde Natur auf der Insel dann. Besonders gefallen mir die Monstera, die man hier nicht im Topf züchtet, sondern die sich auf ganzen Bäumen ausbreitet. Das Wetter hat sich auch etwas beruhigt, meistens scheint morgens die Sonne, mittags schauert es zwischendurch, dann kommt die Sonne wieder und nachts schüttet es. Kein Wunder, dass da alles sprießt wie verrückt.
Um zu dem wunderschönen versteckten Shipmans Beach zu kommen, an dem sich auch viele Schildkröten sonnen, muss man erst mal 5 km durch den Dschungel wandern. Den Rückweg mussten wir dann auch noch im Dunkeln zurücklegen, weil wir uns immer noch nicht daran gewöhnt haben, dass die Sonne so schnell untergeht und wir völlig von der Dämmerung überrascht wurden. Der Sand in der Bucht ist weiß schwarz marmoriert, von dem schwarzem Lavagestein, echt fancy.
Julian, der Baumeister

17.11.24
Julian:
Jetzt sind wir mittlerweile schon gute zwei Wochen hier auf der Mercury Ranch auf Hawai'i, und vor Kurzem durfte ich mich einem sehr schönen und fordernden Projekt widmen: Dem Bau eines Holzvordaches für unser Außenbadezimmer.
Einerseits war ich einigermaßen selbstbewusst, weil das Bauprojekt in New Orleans mir viel Vertrauen in mein Können gegeben hatte. Andererseits hatte ich Angst, dass ein Dach dann doch eine Nummer zu groß sein könnte und ich am Ende meine "Bawalatschen", wie Caro es nennen würde, wieder abreissen muss.
Also hab ich zur Sicherheit noch ein paar Youtube Tutorials zu diesem Thema geschaut und mir noch den ein oder anderen Tipp von unserem Nachbarn Cody geben lassen. Und dann gings los: Erst einmal Stützbalken zuschneiden und an das bereits bestehende Geländer anschrauben. Soweit, so gut. Dann ging es ans Sparren zuschneiden. Nicht nur musste das eine Ende in einem speziellen Winkel zugeschnitten werden, sondern es mussten auch noch allerhand andere Kerben rein, wo später die Querlatten eingepasst wurden und wo die Sparren auf dem Querbalken aufliegen sollte. Aber nachdem der erste Sparren zu meiner großen Erleichterung gut gepasst hat, ging alles andere ganz schnell:
Das Wellblechdach war dann die nächste Hürde, ich hab sowas noch nie gemacht. Doch Fortuna war mir hold: am Tag zuvor waren Dachdecker da, die das Wellblechdach am Werkzeugschuppen repariert haben. Und Fortuna war mir sogar noch holder, denn einer der Arbeiter kam aus Sachsen und konnte mir, wenn auch stark dialektbehaftet, alles genau erklären. Damit war auch das Dach kein Problem mehr.
Letzter Arbeitsschritt: die Bodenlatten mussten ausgetauscht werden. Gegen das Dach war das dann das reinste Kinderspiel!
Kurzes Inselhopping nach Maui
TAG 1
Freitag vorm Sonnenaufgang gings los, Flug nach Honolulu, Weiterflug nach Kahauli und um 9 Uhr waren wir schon auf Maui. Dort stand der Mietwagen- Miniflitzer schon bereit, mit dem wir gleich mal auf die vielgerühmte "Road to Hana" gerollt sind. Eine enge Küstenstraße durch Urwald mit engen Brücken, Ausblicken aufs Cliff und kurzen Blicken auf Wasserfälle. Leider ist die Straße sehr eng, so dass man nicht überall kurz halten kann, wo die Caro gerne ein Foto gemacht hätte ;)
Unterwegs haben wir uns mit frischem Saft und dem allerbesten Banana bread versorgt.
Retour bin ich gefahren, das war allerdings gar nicht gut für meine Nerven: ich wurde ständig angehupt, haarscharf überholt und von der Straße gedrängt. Lieber wieder Beifahrer!
TAG 2
der Tag, an dem wir den hohen Krater des Vulkans Haleakala erklimmen. In tausenden Serpentinen gings nach oben, mit den Kühen und den Wiesen hat man sich fast ein bisschen wie in den Alpen gefühlt. Wir sind bis zum Kraterrand gewandert und konnten hinuntergucken. Und mitverfolgen, wie wie im Zeitraffer eine Unwetterwolke angesaust kam. Als Vorboten hat sie kleine Regenbogen vor sich hergeschoben. Als wir auf dem Gipfel waren, hat es dann auch hart geregnet und gestürmt. Schade, der geplante Sonnenuntergang und das Sternegucken waren uns nicht vergönnt.
ganz im Zeichen von Strand und hawaiianischer Lebensart an der Westküste bei Kihei. Wir haben es genossen, nichts zu tun, ausser ein bisschen rumzuplanschen. Auf der Westseite der Insel war das Klima spürbar heisser und trockener.
Abends haben wir ein Luau mitgefeiert, ein traditionelles hawaiianisches Fest mit Essen, Musik, Hulatanzen, Geschichten und Feuershow. Und auch der Sonnenuntergang hat sich dazu eingestellt.
Weils so schön war, sind wir danach noch zu einem kleinen Nachtschwimmen in die Wellen gehüpft. Aloha!
Wir machten uns morgens entspannt auf den Weg Richtung Flughafen. Da wir noch genügend Zeit hatten, nahmen wir einen Bus zu einem kleinen süßen Museum über die Vor-US-Zeit von Hawaii mit ihren Königen und Königinnen. Spannende Sache.
Und schon hopsten wir in den Flieger und wieder zurück auf die Big Island.
Auf der Ranch ankommen, hat sich irgendwie angefühlt, wie zurück nach Hause zu kommen: es hat wieder geregnet, die Luft viel feuchter, die Kuki- Frösche haben wieder gequakt und die Eidechsen sind herumgewuselt.
Die Tage der Mikro-Abenteuer
24.11.24
Julian:
- in den letzten Tagen gab es ein paar Erlebnisse, die alle auf ihre ganz eigene Weise ein Abenteuer für uns waren. Bevor ich aber dazu komme, möchte ich euch hier noch ein Beispiel für hawaiianische Musik geben, die, wie ich finde, eine Mischung aus Countrymusik und Jodeln ist:
Seit letzten Donnerstag läuft "Gladiator 2" in den Kinos, den wollten Caro und ich unbedingt sehen. Auch unser Gastgeber, unsere Nachbarn und Tara, unsere Mitvoluntärin, waren gleich an Bord. Aber dann geht man die Sache besser gleich richtig an und schaut sich vorher nochmal den ersten Teil an, dachten wir uns. Und nicht nur hat unser Herbergsvater Mark einen Beamer, er hat sich wohl auch mal im Halbsuff eine sechs Meter breite, aufblasbare Leinwand gekauft!


Operation Kakaobohne
30.11.24
Julian:
Vor etwa einer Woche schlenderten Caro und ich über einen Bauernmarkt und erfreuten uns an all den exotischen Früchten, die es hier zu kaufen gibt. Als unser Blick auf eine Kakaofrucht fiel. Ich dachte bisher immer, dass man die ausschließlich für die Massenproduktion erntet, aber nein, da lag eine einzelne, gelbe, melonengeformte Frucht. Man versicherte uns, dass man eine Kakaofrucht auch einfach so essen könne, und so haben wir unserer Neugier nachgegeben und haben sie gekauft.
Beim Öffnen die erste Überraschung: die Kakaobohnen sind von einem weißen Schleim umgeben, den man von den Bohnen lutschen kann und der, angenehmerweise, nach Citrusfrüchten und Litschi schmeckt. Wie ein natürliches Brause Bonbon!


ekstatisch galaktisch hawaiianisch ozeanisch majestätisch geflügellastig
3.12.24
Caro
Die letzte Woche auf der Insel haben wir noch einmal alles aufgesogen.
EKSTATISCH
Wir (also unsere Schweizer Workaway-Kollegin und ich) haben es zum Bee-dance geschafft. Das fand in einem großen Zelt mit Tatamimatten ausgelegt statt. Zuerst gabs ein healing sound bath. Zwei Musiker haben mit Gongs und Klangschalen und Handpans und ihrer Stimme einen Klangteppich gewebt, während man daliegen und davonschweben konnte. Danach wurde zu minimal Elektro wild der Körper durchgeschüttelt. Die Atmosphäre war so angenehm und frei dass man total bei sich selber sein konnte und ich mich kurzzeitig wirklich in Trance getanzt hab. Danach waren wir voll in der Szene angekommen und haben die community sonntags beim drumcircle wiedergetroffen. Unter Palmen, von Trommelsound umgeben, barfuß in den Sonnenuntergang tanzen - Aloha!
Nachdem wir uns extra einen Monster-Offroad-Jeep geliehen haben, waren wir bereit auf den Vulkan Mauna Kea zu fahren und auf dem angeblich höchsten Berg der Welt (wenn man unter der Meeresoberfläche mitrechnet) den Sonnenuntergang zu bestaunen und den Sternen nah zu sein. Die Idee hatten nicht nur wir - der Gipfel war belagert mit Instafotografen. Aber es war wirklich toll anzusehen.
Ich wollte in Hawaii natürlich unbedingt einmal Hula-Tanzen - nach einigem Recherchieren hab ich auch einen Volltreffer gelandet. Statt zu einer Touri-Stunde gingen Julian und ich zu einem hawaiianischen Kultur-und Traditionsclub und haben nett gefragt ob wir als Gäste mitmachen dürfen. Der hawaiianische Leader hat uns nett eingeladen und die tanzenden Damen haben uns ganz fürsorglich willkommen geheissen und in die Mitte genommen. Der Leader hat angefangen zu singen und trommeln und die Damen haben dazu die rituellen Hulatanz-Bewegungen gemacht. Wir haben nachgetanzt so gut es ging. Total spannend! Dann haben wir an dem Tag noch einen neuen Tanz und Gesang gelernt - der erzählt davon, dass man willkommen geheissen wird und die Lei-Blumenkette umgelegt bekommt. Die filigranen Blumen wachsen hier und da. Willkommen, sei gesegnet, von Herzen kommen die Blumen. Ihr könnt gerne versuchen, dass aus meinem Tanz zu übersetzen ;)
Ich habs auch noch mal mit dem surfen probiert - und bin dabei dem Ozean näher gekommen als mir lieb ist. Nach zwei Litern geschlucktem Salzwasser und mehr Zeit unterm als auf dem Brett hab ich mir das ganze lieber wieder vom Strand aus angeguckt.
Erfolgreicher war unsere Mantarochen Schnorchel Tour. Da hängt man nachts an einem beleuchteten Board und schnorchelt und wartet, bis die Mantas kommen und sich das Plankton schnappen, dass sich in dem Licht tummelt. Das war eine unglaubliche Erfahrung diese riesigen Tiere so nah zu erleben, wie sie majestätisch dahinschweben und ihren Mund so weit aufreissen. Ich wurde von einer Mantaflosse am Bauch gestreichelt!
war auf jedenfall unser Thanksgiving. Mittags gabs Hähnchen von unserem Host und abends großes Dinner mit Truthahn mit unseren Workaway-Kollegen, den tollen Nachbarn und unserem Host. Viel zu viel zu essen und viel zu lachen -echtes traditionelles Turkeyfest.
Reiseramsch Hawai'i
- Hawai'i besteht aus so vielen Klimazonen, das ist so unglaublich, wie das auf dem kleinen Raum alles vorhanden ist. Regenwald an der Ostküste, in der Mitte Lava-Mondlandschaft, im Westen trocken und heiß, an den Bergen fast ein bisschen wie im Alpenvorland.

Bilderramsch
hübsche Bilder, die noch nirgends untergekommen sind